Trotz großer Hitze Höchstbeteiligung bei den Vereinsmeisterschaften der Neubäuer Segler

Das gab es bei den Vereinsmeisterschaften der Neubäuer Segler schon seit langem nicht mehr: Sechs Bootsklassen gingen für die Gesamtwertung im Yardstickverfahren ins Rennen. Nämlich: Flying Dutchman, Laser, Laser 2, Korsar, 470-iger und Conger.
Interessant für alle war natürlich die Wertung im Yardstickverfahren. Yardstick (aus dem Englischen abgeleitet von Elle) ist ein auf den Engländer Zillwood Milledge zurückgehendes Berechnungssystem für Regatten, das es erlaubt, Jollen oder Yachten unterschiedlicher Bauform in einer Regatta gegeneinander antreten zu lassen. Jeder Bootsklasse wird dabei eine empirisch ermittelte Yardstickzahl zugeordnet, die die Leistungsfähigkeit des Boots widerspiegelt. Bei einer Regatta wird dann für alle Teilnehmer die gesegelte Zeit gemessen und mit der Yardstickzahl nach folgender Formel umgerechnet: Berechnete Yardstickzeit = gesegelte Zeit in Sekunden mal 100, geteilt durch die Yardstickzeit. Dazu ein Beispiel: Ein Korsar hat die Yardstickzahl 103, eine VB-Jolle (Volksboot) hat die Yardstickzahl 122. Benötigt die VB-Jolle 60 Minuten bis ins Ziel, so muss der Korsar nach 50 Minuten im Ziel sein, um vor dem Volksboot platziert zu werden. Je kleiner also die Yardstickzahl einer Bootsklasse ist, desto schneller sind die Boote dieser Klasse. Deshalb gingen alle mit besonderer Spannung an den Start, da auch ein langsameres Boot die Gesamtwertung gewinnen konnte. SCNS-Präsident Gerald Schäffer begrüßte alle Teilnehmer und war überwältigt davon, dass insgesamt 19 Boote auf der Startliste waren.
Da musste man schon lange in den Analen suchen, um eine derartige Beteiligung zu finden. Besonders schön fand er die Tatsache, dass vor allem auch die ganz Kleinen im Verein mit ihren Vätern an den Start gingen und so von der Pike auf das Segeln erlernen konnten. Regattaleiter Peter Kreuzer wies bei der Steuermannsbesprechung alle in den Verlauf der Meisterschaft ein und wünschte faire Wettfahrten sowie viel Glück beim Kampf um die begehrten Pokale. Aber wie so oft musste man wieder auf günstigen Wind warten und die Hitze war für alle Teilnehmer ein nicht zu unterschätzender Faktor. Mit ausreichend Sonnenschutz und Getränken ausgestattet konnte es aber um 14 Uhr 40 endlich losgehen. Spannende Wettfahrten waren vorprogrammiert, da aufgrund des Yardstickverfahrens auch ein langsameres Boot die Gesamtwertung gewinnen konnte. Peter Kreuzer versuchte die einigermaßen günstigen Windverhältnisse zu nutzen und ließ die Boote gleich zwei Wettfahrten hintereinander durchführen. Gegen 18 Uhr 30 konnte das letzte Boot die Ziellinie überqueren und es war absehbar, dass die Entscheidungen erst am nächsten Tag fallen würden. Höchsten Respekt nötigten Vera Kreuzer und Magdalena Haberl den Seglern ab, die bei 40 Grad im Regattabüro aushalten und aufopferungsvoll Runde für Runde mitschreiben mussten. Mehr Glück hatten Berni Schmits und Günter Brune auf dem Rettungsboot, das den beiden schon durch den Fahrtwind angenehme Kühle beschied. Am Abend erfreute man sich am kalt-warmen Buffet und die Segelsportler diskutierten noch lange über die Wettfahrten. Der Tag der Entscheidung nahte, lies aber, wie gewohnt, wieder auf günstigen Wind warten. Erst um 12 Uhr 35 konnte die dritte und letzte Wettfahrt gestartet werden, die das Feld nochmal durchmischen sollte. Um 14 Uhr 10 war es dann soweit: Das letzte Boot überquerte die Ziellinie und nach fairen Kämpfen standen die Clubmeister fest. Bei der Siegerehrung dankte Präsident Schäffer allen Teilnehmern, vor allem den Jüngsten im Starterfeld, für den spannenden und fairen Ablauf der Meisterschaft sowie bei allen die bei der Organisation und Durchführung mitgeholfen hatten, dass diese Veranstaltung wieder ein voller Erfolg und ein schönes Erlebnis für alle geworden ist. Regattaleiter Peter Kreuzer und Assistent Claus Kreuzer konnten folgenden Seglern(Innen) gratulieren: In der Klasse Flying Dutchman siegten Lukas Gruber und Lucas Danninger vor Andreas Gruber und Tobi Eichstetter. In der Klasse der Laser behauptete sich Rainer Will knapp vor Klaus Woldrich. Hans und Margot Woldrich wurden Sieger in der Klasse der Korsare, Zweite wurden Markus und Felix Pöllath. Meister in der Klasse der Conger wurden Alois und Stefan Spanfellner vor Gerald Schäffer und Brigitta Ergesi. Souveräner Sieger bei den 470-iger wurden Heinz und Gertrud Forster. Gesamtsieger im Yardstickverfahren wurden Hans und Margot Woldrich gefolgt von Rainer Will und Klaus Woldrich. Präsident Schäffer beglückwünschte die Segler(Innen) zu ihren Leistungen, dankte für die äußerst zahlreiche Teilnahme und wies noch auf den nächsten Termin des SCNS hin: Von 16./17.08.2013 findet zum zehnten Mal das Piratenfest statt.